RAUBKUNST
Verhüllt, verpackt, verklebt und unklar! „Ist das Kunst oder kann das weg?“ könnte die weitere Frage dazu lauten. Es sind Fundstücke, Taue, Reste von Netzen und Plastikfunden sowie Abfall vom Strand auf Föhr. Kombiniert mit Zitaten aus der Kunstgeschichte und Fragmenten großer alter Meister als Kopie. Eine Mischung aus Christos´s Verhüllung, Materiacollage im Stile Kurt Schwitters oder Graffitis á là Jean Michel Basquiat mit einem i-Tüpfelchen von Jonathan Meese. Oder keines von Allem. Just art aber dennoch! Raubkunst heißt mein Projekt. Unter dem Begriff „Gefährliche Ästhetik“ entwickle ich kleine Kunstwerke “On the art side of Föhr!“
Es impliziert ein Sammelsurium von Fundstücke am Strand von Föhr im Fischfanggebiet Nordsee/ FAO 27 - Nordostatlantik, den ich immer wieder nach menschlichen Hinterlassenschaften absuche und diese dann zu ästhetischen kleinen Kunstwerken („Groß kann jeder!“ oder „Who said size doens´t matter?“) verarbeite. Ziel ist das Sichtbarmachen von Umweltproblemen und Verschmutzung sowie der zunehmenden Klimaveränderung. Direkt und provokativ aus der Brille des Künstlers. Die Kunst als Spielplatz. Der Strand als Spielplatz. Die Umwelt als Spielplatz. Allerdings mit ernsthafter Brille.
Die Arbeiten haben eine Größe, dass sie beim Erwerb als Mitbringsel oder Souvenir von Föhr in den Koffer oder den Rucksack passen. Der Clou des Ganzen ist die Art und Weise der Kommunikation und die Bezahlung des Kunst-Werkes. Die Arbeiten hängen, liegen oder baumeln frei verfügbar auf der Insel verteilt an öffentlichen Plätzen (Positionierung durch GPS QR-Code via Google Maps) und können von dort betrachtet und auch mitgenommen werden. Ein kleiner QR-Code verweist auf die Homepage von KUNSTEINS und bringt die Zusammenhänge noch einmal deutlich in den Fokus der Wahrnehmung.
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit und kostet auch noch Geld“, heißt es. Doch die Bezahlung erfolgt hier allerdings freiwillig via PayPal, unter Angabe des Codes auf der Innenseite der Arbeit. Sollte der Erwerber dieses als Rückmeldung gegenüber KUNSTEINS kommunizieren, wird er als offizieller Besitzer registriert.
Sollte eine Bezahlung nicht erfolgen, muss sich der Empfänger dann allerdings inhaltlich und emotional nur noch mit dem Begriff Raubkunst beschäftigen. Den Müll, den er symbolisch während seines Urlaubes hinterlassen hat, hat er allerdings dabei wieder mit nach Hause aufs Festland genommen. Und das ist ja schon ein Anreiz wert, oder? Alles klar? The art side of Föhr.