Wasser marsch !

„Was macht der Mann da draußen, Papa?“ „Der schüttet Wasser in die Nordsee!“

Ein Erklärungsversuch

 

Nicht nur in der Nordsee, dem Weltnaturerbe Wattenmeer, auch in der bildenden Kunst findet Wasser vielfältigen Einsatz, etwa als Lösungs-,Binde-, oder Reinigungsmittel. Darüber hinaus ist Wasser auch Stilmittel und Subjekt in der Kunst selbst. Wasser ist in allen Kulturen präsent, manchmal ist es individuell von Bedeutung, manchmal für die Gemeinschaft und für große Gruppen. Manchmal hat das Wasser eine historische Bedeutung, eine religiöse und  manchmal auch eine perspektivische in die Zukunft.

Wasser spiegelt sich in künstlerischen Arbeiten unmittelbar und manchmal unsichtbar wieder. Mit Wasser lassen sich visuelle und symbolische Ebenen verdeutlichen. Veränderungen und Bewegung sind dabei immer wieder Inspirations- und Experimetierquelle für mich, in der die Sehnsucht nach laufender Veränderung zu immer neuen Versuchen und Erkenntnissen führt. Von der abstrakten Malerei, den Happenings und Konzepten meiner Zeit beeinflusst, suche ich vor allem die spannungsreiche Beziehung von Farben und Formen in Aktion und Bewegung, also die Kompositionen des Moments an außergewöhnlichen Orten. Die Bilder, die sich in meinem Kopf generieren, sind oft schwierig zu erfassen und gleichzeitig eine endgültige Formensprache und Gestaltung festzulegen. Deshalb verknüpfe ich Malerei, Zeichnung, Film und Foto, Computer, Scanner und Drucker parallel kombiniert mit der Leinwand, um so die entstandenen Bilder abzurufen und sichtbar zu machen. Die Geduld und der Zufall stehen dabei immer Pate.

 

 

Mit meinen Schütt-Bildern geht es mir aber nicht darum, ein romantisch-ästhetisches Bild von der Natur zu erzeugen, sondern über die Ästhetik Wasser, verstärkt die Grundlage unseres Lebens zu begreifen und dabei jeden Wassertropfen, der sich fotografisch für 1/1000sec am Flutsaum zeigt, zu genießen und gleichzeitig die Fragilität von Wasser und Umwelt zu erkennen.


Denn auch „unbekannte Mengen des Zivilisationsmülls lagern sich an den Stränden ferner Eilande und am Meeresboden ab. Während dieser ganzen Zeit nehmen ihn Meeresbewohner, groß wie klein, ungewollt auf, mit teilweise tödlichen Konsequenzen. Seevögel verenden mit Mägen voller Kunststoff, Schildkröten fressen Plastiktüten und Wale verschlucken ganze Abdeckplanen. Aber auch kleinste Plastikpartikel, in der Größenordnung von wenigen Mikro- bis zu einigen Millimetern, belasten marine Ökosysteme. Organismen wie Muscheln oder Wattwürmer, die Wasser filtern oder Sediment fressen, aber auch Fische, nehmen sie mit ihrer Nahrung auf.“ https://www.geomar.de/

 

Und das sollten wir im wahrsten Sinne des Wortes “Wasser marsch“ nicht aus dem Auge verlieren!

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© Andreas Petzold #KUNSTEINS 2025