FLUXUS IST EINE GROßE KISTE, DIE AUF REISEN GEHT.

 

AUF REISEN INS COWORKING-LAND

 

 

 

So habe ich meine Überschrift gewählt, um auf eine Projektidee hinzuweisen, die ich mit vielen CoWorking Partnern umsetzen möchte, falls der Impuls greift. Die kommunikative Idee hat sich mit Gabriele Franke (https://www.coworking-schlei.de) ergeben, die 2024 auf mein Projekt >Der blaue Stuhl< (https://www.kunsteins.de/der-blaue-stuhl/) reagiert hat. Leider kam aus terminlichen Gründen eine Kooperation zum Projekt >Der blaue Stuhl< nicht zustande, aber die Nachfrage von ihr, hat allerdings eine neue Projektidee ausgelöst, die vorerst den Titel >KUNSTKISTE – oder FLUXUS IST WIE EINE GROSSE KISTE, DIE AUF REISEN GEHT< heißt.

 

Ich versuche deshalb aber erst einmal die Projektidee, um die es mir geht, zu beschreiben.

 

Grundvoraussetzung für das Wesen der Dinge in unserer Welt, so zumindest meine Sichtweise, ist die Bereitschaft zur Lust am kindlichen Staunen und kreativem Spielen, einem verlorengegangenen Lebensgefühl unserer Zeit. Gegenspieler sind u.a. Langeweile, Sensationshunger, Müdigkeit, Erschöpfung, Sättigung und medialer Dauererregung. Dennoch ermöglicht uns die Fähigkeit des kindlichen Staunens den vielfältigen und farbigen Blick auf die Welt nicht aus dem Auge zu verlieren.

 

Mein Credo ist deshalb auch: Sehen heißt suchen! Es ist meine existenzielle Erlebnisform von Kindesbeinen an, obwohl ich die 70 fast zur Hälfte überschritten habe. Die Welt mit den Sinnen erobern und zu erleben, ist meine Vision.  Hier zeigt sich Neugier und Abenteuerlust. Der Drang nach Neuem, auch Coworking im ländlichen Raum, kann neue Erlebnisformen initiieren. Es ist eine wesentliche Kraft des Menschen während seines Lebens. Literatur, Tanz, Musik, Theater, Kommunikation, Spielen im Besonderen - aber auch Kochen - kann Teil dieser Kraft sein. Mein persönlicher Fokus liegt dabei deutlich auf der bildenden Kunst, insbesondere in der Zeitepoche, der Geisteshaltung oder der künstlerischen Ausdrucksweise, die kunsthistorisch und kunsttheoretisch FLUXUS heißt.

 

Hierzu und zu anderen künstlerischen Perspektiven und Sichtweisen bedarf es, wie oben schon angemerkt habe, allerdings einiger konzeptioneller und theoretischer Erläuterungen, die sich in den Begriffen der Überschrift wiederfinden. FLUXUS*, KISTE und REISEN. Bei den beiden letztgenannten Begriffen KISTE und REISEN fällt Euch/Dir vielleicht schon die Kernfrage auf. Wohin soll die Reise gehen, wie lange wird sie dauern und welche Koffer werde ich dazu benötigen. Einer Frage, mit der sicherlich jeder von Euch schon einmal konfrontiert wurde. Bei FLUXUS wird das allerdings schon etwas schwieriger und komplexer. Was mich aktuell besonders interessiert, ist die Frage, wie man FLUXUS* in die aktuelle Gegenwart des Jahres 2025/2026 transformiert?

 

Und das, mit einer großen Kiste, die man mit auf Reisen nimmt und das Ziel nicht kennt? Vielleicht?  Vielleicht beginnt und endet die Fragestellung aber auch völlig offen und das Spiel der Suche nach Erkenntnis beginnt von vorn? Ich will also im Vorfeld einige Reisevorbereitungen treffen, um den Mitreisenden so viel Freiheit, Spaß, Freude, Überraschung, Irritation, Entdeckerlust, die Fähigkeit des Staunens und erweiterte Sicht- und Sehweisen ihres eigenen Lebens als CoWoking-Individuum zu ermöglichen. Das klingt nach einer Menge.  Reicht aber völlig aus, wenn z.B. eines dieser Zielvorgaben nur das Lachen und die Freude daran wäre.

 

Deshalb will ich anfangs den Versuch unternehmen, den Begriff Fluxus zu erläutern, der ja in direktem Zusammenhang mit meiner kommunikativen Kunstaktion steht. Das wird nicht einfach, obwohl der Begriff durch Essays, wissenschaftliche Abhandlungen, Katalogbeiträge für Ausstellungen und deren Kommentierungen eine Einordnung ermöglichen. Die Protagonisten der Idee FLUXUS, haben sich dabei allerdings immer wieder gerne einer Einordnung, Eingrenzung und exakter Beschreibung verschlossen. Es bleibt also bei einer theoretischen Beschreibung, kombiniert mit Zitaten von Akteuren jener Zeit, deren Namen Euch als interessierte CoWorking-Partner vielleicht dennoch als große Unbekannte in dieser Kunstformel vorkommen werden!

 

Im Gegensatz zu anderen künstlerischen Bewegungen versuchte Fluxus, die Welt und nicht nur die Kunstgeschichte in Frage zu stellen und zu verändern. Ziel war es u.a. auch, die Grenzen zwischen Kunst und Gesellschaft im sozialen Klima der 1960er Jahre aufzubrechen. Fluxus-Künstler benutzten dabei insbesondere den Humor, um ihre Absicht auszudrücken und rückwirkend auf DADA bezogen, diese Gradwanderung zu ermöglichen. Trotz ihrer spielerischen Haltung nahmen die Fluxus-Künstler ihre Visionen ernst, das Kräfteverhältnis in der Kunstwelt zu verändern. Ihre Respektlosigkeit gegenüber der hohen Kunst hatte Auswirkungen auf die wahrgenommene Autorität des Museums und der führenden Galerien als Entscheidungsinstanz, wer, was, wo und wie als Kunst und Künstler zu betrachten und interpretieren sei.

 

Fluxus beteiligt den Betrachter und setzte auf das Element des Zufalls, um das Endergebnis des Kunstwerks zu prägen. Ich wende diese Aussage einfach auf Coworking-Spaces an. Die Nutzung des Zufalls wurde auch von Dada, Marcel Duchamp und anderen Performance-Künstlern der damaligen Zeit genutzt und ist auch heute noch Bestandteil meiner Arbeit. Siehe hierzu: www.kunsteins.de/fluxus

 

Fluxus-Künstler waren damals am stärksten von den Ideen John Cages beeinflusst, der glaubte, dass man ein Stück in Angriff nehmen sollte, ohne eine Vorstellung vom letztendlichen Ende zu haben. Es war der Prozess des Erstellens und Entstehens, der als wichtig und sinnvoll betrachtet wurde, und nicht das Endprodukt. Paul Klee formulierte folgende These: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar!“. Solltet ihr Euch intensiver mit der Frage beschäftigen wollen auseinandersetzen wollen, empfehle ich als Basisinformation https://de.wikipedia.org/wiki/Fluxus . Aber vorsichtig, ihr könntet süchtig werden.

 

Meine Idee basiert auf verschiedenen Prozessebenen. Kiste, Staunen und innerhalb eines Zeitfensters spontanes Reagieren.

Inhaltlich lässt sich das konkreter so beschreiben!

 

Idee/Impuls

 

Ich stelle Dir/Euch eine große Pappkiste (Umzugskarton verstärkt) mit kleinen und größeren Kunstwerken von mir zusammen. Ergänzt wird die Kiste mit gebrauchten und benutzten Kunstkatalogen, Büchern zu theoretischen Abhandlungen. Dazu schreibe ich eine offene Projektbeschreibung/Kunst – oder Regieanleitung und ihr bekommt die Kiste für ca. 4 Wochen zur Verfügung. Starpunkt ist mein Atelier auf der nordfriesischen Insel Föhr. Von dort würde ich als ersten Kooperationspartner Gabriele Franke (https://www.coworking-schlei.de) wählen, die das Projekt für ca. 4 Wochen betreut.

 

Jeder nutzt die Kiste völlig frei und coworking-experimentell. Organisiert als CoWorkingTeam eine kleine Ausstellung, ladet Freunde/CoWorkingPartner dazu ein, diskutiert und dokumentiert Eure Erfahrung und Eure Aktionen auf Euren Homepages der Euren Social-Media-Kanälen. Über eine Projekthomepage werde ich die einzelnen Orte und Schritte als Künstler dokumentieren und begleiten.

 

Ergänzt diese Kiste mit eigenen Arbeiten, übermalt meine Arbeiten, stellt zusätzliche Aufgaben an die n und schickt sie an den nächsten ausgesuchten CoWorkingPartner weiter, die ich versuche in den kommenden Monaten zu akquirieren.  Im Herbst 2026 findet dann wieder - vielleicht an der Schlei - die Rückkehrpräsentation der Kiste mit all ihren Blessuren und Erfahrungen statt. Parallel wird die Reise selbst von allen CoWorkingPartnern, die teilnehmen, öffentlich, individuell eigenverantwortlich kommuniziert. Es wäre Art-CoWorking im Geiste von FLUXUS. Ende offen und fast kreativ regellos chaotisch. Das eigene und das fremde Staunen ist dabei vorprogrammiert.

 

Als Kosten kommen nur die Transportkosten für das FluxusPaket (ca. 15.00€ für DP, HERMES oder UPS) von Teilnehmer zu Teilnehmer auf alle zu.  Der Rest macht jeder für sich vor Ort. Auch das neu verpacken, neu bekleben, bemalen, entfernen von alten Lieferadresse und Aufklebern etc. Auch das Abliefern bei der Post oder einem Hermespartner kann schon zum Staunen führen. Was denkt Ihr? 

 

 

 

 

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© Andreas Petzold #KUNSTEINS 2025