Wo ist der blaue Stuhl ?
Where is the blue chair? Hvor er den blå stolen? Hvor er den blå stol?
Die Frage ist aktuell ganz einfach zu beantworten. Er war auf dem Weg nach Wiesbaden in den Nassauischen Kunstverein (NKV), um sich am 24.10.2024 ab 18.00 Uhr im Rahmen eines Artist-Talks zu erklären, zur Präsentation bei www.tatort-kunst.de am 26.10./27.10.2024. sein Erscheinen life und mittels einer Fotodokumentation sichtbar zu machen, bevor er noch in Wiesbaden Biebrich im Blauen Salon in Achims Rathaus auftauchte. Aber jetzt heißt es "Stuhl is out" ! Am 27.10.2024 gegen 18.02 Uhr wurden die letzten Fotos vom blauen Stuhl gemacht.
Und jetzt beginnt die systematische kunsttheoretische Aufarbeitung der Aktion, die Sichtung und Sortierung der Fotos und die schriftliche Dokumentation der Ereignisse.
Am 24.10.2024 zu Gast beim Artist-Talk im Nassauischen Kunstverein (NKV) Wiesbaden
Nichts als ein Stuhl, der blau angemalt ist. Er entwickelt sich zum kreativen und toleranten Botschafter zwischenmenschlicher Kommunikation und führt zu Heiterkeit, Irritation, Verunsicherung aber auch zum Staunen. Denn das Wesen der Dinge erschließt sich erst durch das Staunen, die kindliche Unbefangen- und Offenheit. Staunen ist existenzielle Erlebnisform des Menschen, das von Kindesbeinen an Impulse ermöglicht. Und die Neugierde mit ihrem Drang nach Neuem und Unbekanntem ist wesentliche Kraft des forschenden und suchenden Menschen. Sehen heißt Suchen! Egal, wo Sie ihn sehen, schauen Sie sich genau um, in welcher Umgebung er steht. Stellen Sie ihn um, setzen Sie sich drauf machen ein Foto. Wiederholen Sie die Idee an einem anderen Ort! Sprechen Sie mit anderen Menschen über die Idee. Denn am Ende bleibt es ja sowieso nur ein Stuhl, oder?
#blauerstuhl #derblauestuhl
Man muss nicht "Blau" sein, um über Kultur ins Gespräch zu kommen!
Vom 16.09. bis 20.09.2024 Teil der Deutsch-Dänischen Kulturwoche
Die Reise während der dänisch-deutschen Kulturwoche endet nach Niebüll einige Kilomenter im Süden - in Hamburg in der Seemanns Mission Hamburg Altona.
Zu Gast im Kundencenter der neg/RDC in Niebüll
Zusammentreffen mit der https://www.pilkentafel.de/pilkentafel-dashaus/, der Theaterwerkstatt in Flensburg.
Als Kommunikationspartner in der FAINESS ZONE an der Flensburger Förde
Bis Oktober werden Vogelfans aus ganz Deutschland an der deutsch-dänischen Grenze nahe Aventoft erwartet.
Im Dialog zufällig dabei, der blaue Stuhl!
Erfolgreicher Start am 16.09.2024 der dänisch-deutschen Kulturwoche in Tondern mit Unterstützung des Bürgermeister von Tondern Jørgen Popp Petersen.
Succesfuld start den 16. september 2024 af den dansk-tyske kulturuge i Tønder med støtte fra Tønders borgmester Jørgen Popp Petersen.
............................und so wurde er schon zufällig an verschiedenen Orten in Dänemark gesehen
............................og så er han allerede blevet set ved et tilfælde forskellige steder i Danmark
Liebenswertes Zusammentreffen mit einem ehemaligen dänischen Zollbeamten, der direkt an der Grenze lebt.
Was für eine Geschichte, die der blaue Stuhl da schreibt!
Da ist er ja.....
Eine wunderbare und kreative Umsetzung der Idee "Blauer Stuhl" in Japan! Ein Foto mit blauem Stuhl in Nieblum dient einem Gast als Ideenpräsentation des blauen Stuhles vor einem Schrein in Kyoto/Japan.
Zu Gast bei der Eröffnung der neuen Mittelbrücke in Wyk
Ein Teil der Entwicklungsgeschichte habe ich kreativ unter https://www.kunsteins.de/mittelbr%C3%BCcke/ dokumentiert.
Max Liebermann, Reiter am Meer nach rechts, 1912, © Museum Kunst der Westküste und blauer Stuhl
Bild links Max Liebermann, An der See – Strandbild, 1911, © Museum Kunst der Westküste, Dauerleihgabe aus Privatbesitz
Bild Mitte: Viggo Johansen, Trockenplätze der Netze auf Skagen, 1890, © Museum Kunst der Westküste
Bild rechts: Max Liebermann, Reiter am Meer nach rechts, 1912, © Museum Kunst der Westküste
Auch ein Stuhl muss einmal baden gehen!
Fast schon ikonisch. Wanderer im Wattenmeer mit blauem Stuhl.
Der Musikpavillon am Wyker Sandwall lockte mit großen Lettern: WO IST DER BLAUE STUHL? Ein QR-Code gab erweiterte Informationen. Und die Überraschung war groß, als Fotos von blauen Stühlen nicht nur im Watt und am Hafen von Wyk, sondern auch an seinem Dienstsitz in Wiesbaden auftauchten. So beginnt die Geschichte eines Zufallsfundes im Urlaub von Hessens Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz auf Föhr. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass die Idee vom ortsansässigen Fluxus-Künstler Andreas Petzold (PAN) stammt. Die Recherche über den QR-Code, das Internet sowie Wiesbadener Kollegen und Freunde brachte Gewissheit. Jener Andreas Petzold, der in Wiesbaden als PAN seine kreativen Fühler in manches Fluxus- und Eat-Art-Happening Wiesbadens gesteckt hat und vom Norden aus die Idee FLUXUSBUNKER Wiesbaden https://youtu.be/clmdpE_K308 von Michael Müller (STILBRUCH) inhaltlich begleitet, ist zwischenzeitlich zum kreativen „Enfant terrible“ auf der nordfriesischen Insel Föhr geworden.
Ein Treffen mit Minister Lorz, Künstler und Stuhl wurde durch den Zufall koordiniert, denn der blaue Stuhl war wieder einmal irgendwo am Strand oder auf der Insel unterwegs – und somit abwesend. Zwei Tage nach dem vereinbarten Gesprächstermin tauchte der Stuhl in einem Kühlwagen eines insularen Getränkevertriebes zufällig wieder auf, in den er nach dem Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr Nieblum/Goting neben Leergut mit verladen wurde. Etwas „unterkühlt“ konnte deshalb das Gespräch über grenzüberschreitende Kunst und Kultur zwischen Föhr und Wiesbaden mit Stuhl fortgesetzt werden. Wo der Stuhl allerdings aktuell wieder ist, weiß letztendlich momentan auch niemand so genau. Denn er ist programmgemäß wieder unterwegs. Die Antwort gibt es wahrscheinlich Ende Oktober bei www.tatorte-kunst.de in Wiesbaden, wenn die (?) Stühle sich zeigen werden
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Zwischen dem 16. und 20.Septeber soll er jedenfalls als kreativer Botschafter und Grenzgänger bei den Deutsch-Dänischen Kulturtagen zwischen Aventoft und Tondern zu sehen sein, sofern er fristgerecht wieder auftaucht. https://kultur2024.de/veranstaltung/der-blaue-stuhl/
Was für eine Geschichte, die nur das Kunst=Leben schreiben kann. Nach zwei Tagen Abwesenheit taucht der "Blaue Stuhl" im Kühlwagen von Getränke Tadsen in Alkersum auf. Ich hole ihn jetzt heim, damit er sich in der Föhrer Sonne wieder aufwärmen kann und etwas Helligkeit erfährt! Danken allen, die zwischenzeitlich mitgesucht und die Augen aufgehalten haben.
Neulich in den Räumen der Kunst: Zwei Besucherinnen sind beeindruckt von Helene. Sie wissen schon: „Helene im spanischen Kostüm“, Jawlenskys größtes Gemälde, das Sammler und Mäzen Frank Brabant schon 2014 unserem Museum Wiesbaden geschenkt hat. Dass sie dann auch zu den Beobachterinnen einer besonderen Aktion werden, das hätten die beiden Frauen aus Nordrhein-Westfalen nicht gedacht. Sind es aber gerne. Wieso? Der blaue Stuhl macht für eine kurze Foto-Session Station bei Helene, besser gesagt: vor Helene. Natürlich mit Einverständnis von Direktion und Kustos der Klassischen Moderne … Schließlich kann man ja nicht so einfach einen Stuhl mit in eine Ausstellung nehmen. Zunächst lassen sich die Kunstfreundinnen, die ich zufällig treffe, etwas über Jawlenskys Jahre in Wiesbaden und über seine Frau Helene erzählen. Aber auch an dem Stuhl sind sie interessiert. Sie auch?
Also „Nimm Platz! Tag plads! Take a seat!“, so die Aufforderung des aus Wiesbaden auf die Insel Föhr „ausgewanderten“ Aktionskünstlers Andreas Petzold. Dieser blau angemalte Stuhl soll „ein kreatives und partizipatives Spiel sein, das zeitgleich in Wiesbaden und auf der nordfriesischen Insel Föhr in Gang gesetzt wurde“, heißt es in der Beschreibung des Projekts. Eigentlich sind ja Zwillingsstühle unterwegs – der eine soll auch auf die im September stattfindende deutsch-dänische Kulturwoche vorbereiten (deshalb auch „Tag plads“), der andere, in Hessen, soll sich ebenfalls „öffentlich präsentieren und künstlerische Positionen und Fragen aufwerfen“, deren Beantwortung schließlich Teil von „Tatorte-Kunst“ Ende Oktober in Wiesbaden sein wird. Eine Aktion, an der wiederum Andreas Petzold alias Pan teilnehmen wird. Wer umfassend Bekanntschaft mit dem blauen Stuhl machen möchte, der immerhin schon in Kloster Eberbach, Schloss Vollrads, bei der Gesellschaft für Deutsche Sprache oder etwa bei Hessen Lotto platziert und fotografiert wurde, dem sei diese Webseite als Informationsquelle empfohlen. Ganz klar, dass die umfängliche Aktion auf vielen Kanälen gepostet wird …
Sie wollen wissen, warum der blaue Stuhl ausgerechnet bei Helene Platz nahm? Dies kam so: Das Sitzmöbel hat nebenan, im Nassauischen Kunstverein, einen festen Gaststatus gefunden. Und im Vorsitzenden des Vereins-Vorstands, Bertram Theilacker, hat Pan einen äußerst engagierten „Assistenten“. Denn höchstpersönlich steuert der frühere Naspa-Vorstand alle möglichen Orte an, hält den blauen Stuhl im Bild fest, trifft auf interessierte Menschen – die sich ruhig auch mal die Frage stellen dürfen: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Und nun zur Helene: „Wäre es nicht schön, wenn wir den blauen Stuhl vor ihr platzieren würden?“, fragte der NKV-Mann. Und fügte an: „Immerhin war Alexej von Jawlensky Mitglied im Nassauischen Kunstverein!“ Das passt und ist eine nette Idee, fanden wir Freunde, und auch unser Mitglied Frank Brabant sieht das so. Leider konnte er aus terminlichen Gründen nicht an der „Stuhl-Session“ im Museum teilnehmen. Er hätte sich eigentlich gerne hingesetzt und ein bisschen mit seiner Helene geplaudert – für die ein russischer Oligarch ihm über eine Galerie einst acht Millionen Mark geboten hatte. Wie schön, dass dies viele Geld ihn nicht locken konnte.
Zu Gast beim Fest der Freiwilligen Feuerwehr Nieblum-Goting und KONN3KT (Foto Zoe Stammer)
Kacau Gomes, Föhrer Sängerin aus Brasilien, posiert nach Auftritt in Nieblum mit blauem Stuhl.
Das Spiel geht weiter. Kacau Gomes, Föhrer Sängerin aus Brasilien, posiert nach Auftritt in Nieblum mit blauem Stuhl. »Der Gesang ist ein Geschenk, das ich erhalten habe«, sagt Kacau Gomes. Durch ihre Gesangsausbildung kann sie ein sehr breites Spektrum abdecken. Vom »Ave Maria« im hohen Sopran bis hin zu Rocknummern von Tina Turner. In vielen Musicals wie »Les Miserables« tritt sie als Schauspielerin auf, arbeitet vier Jahre lang mit der brasilianischen Pop-Ikone Mirisa Monte zusammen und ist bis heute als Synchronsprecherin tätig, wobei ihr naturgemäß Rollen in Disney-Filmen wie »The Lion King« oder »Hercules« besonders liegen. (Quelle: Der Insulaner)
Hurra, hurra an alle. Er ist wieder da. Drei Tage war er unterwegs, zwischenzeitlich auch auf einer Fähre, bevor er nachts spielerisch geparkt wurde. Er wurde tagsdrauf scheinbar von Kindern am Spielplatz an der Löwen-Höhlen behütet. Eltern waren gerade dabei, mir eine Mail zu schicken. Alle haben gelacht und sich gefreut, mehr von der Idee und der weiteren Kommentare und Bilder zu sehen. Die Abfahrt wurde fotografisch festgehalten. Der Heimathafen als kurze Ruhestation. Danke später an Auto Hansen in Midlum, die Logistig-Hilfe leisteten, bevor er leicht verletzt von den zwei durchzechten Nächten in Wyk, im EILUN WERK, der Tischlerei in Nieblum Unterkunft gefunden hat und "ärztlich" versorgt wurde. Und nächste Woche geht das Spiel weiter!
Parallel, der Zwillingsbruder zu Gast bei Hessen LOTTO Wiesbaden
Zu Gast bei der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. mit einer wunderbaren Beschreibung der Idee unter folgendem Link:
Michael Z. von STILBRUCH WIESBADEN auf SYLT
The blue chair
Westerländer Rathaus auf Sylt war im Fokus alternativer Sichtweisen.
Während am Donnerstagvormittag 20 Punks ins Sylter Rathaus stürmten und Parolen skandierten ( Quelle: IB 26.07.2024 S.23), war am Mittwochnachmittag davor das gleiche Gebäude Kulisse für eine kreative Aktion des Künstlerduos LAPAN.
Eine Zusammenarbeit eines Medienkünstlers aus Föhr und seines Partners aus dem Großraum Hannover. Ihre Arbeit orientierte sich an Yoko Onos These: „Artists must not create more objects, the world is full of everything it needs.” und platzierten einen blauen Stuhl vor das Sylter Rathaus in Westerland.
Sitzgelegenheiten aller Art haben bildende Künstler in den letzten Jahrhunderten immer wieder fasziniert. Angefangen hat man mit Skulpturen und Plastiken von Göttern, Pharaonen und Kaisern sowie Königen, die man auf dem Stuhl darstellte. Ziel war es, seinen ›Besitzer‹, egal ob es ein prunkvoll ausladender auffallender Lehnstuhl oder ein gemütlicher Ohrensessel war, in seinem Ansehen und seiner gesellschaftlichen Reputation gegenüber anderen zu höhen. Ob Thron, Bischofssitz oder Richterstuhl – lange Zeit galt deshalb: Wer auf einem Stuhl sitzt, genießt stets die Würde eines hohen Amtes. Laut NDR, Stand 19.07.2024 09:50 Uhr, heißt es: „Die Sylter Gemeindevertretung hat dafür gestimmt, die Abwahl des Bürgermeisters Nikolas Häckel (parteilos) einzuleiten. Entscheiden werden darüber am 29. September die Wählerinnen und Wähler.“
Die Arbeit des Künstlerduos „ Dem Bürgermeister den Stuhl vor die Tür stellen!“ ist deshalb symbolisch vorausschauend zu sehen!
Zu Gast bei den >Reisenden Riesen im Wind< vor dem Westerländer Bahnhof auf Sylt
Bei den Feierlichkeiten zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag!
Zu Gast in der Container Tankstelle in Wyk
Aktuell in Wyk zwischen Hafen und Musikpavillon unterwegs. Vielleicht auch, wenn viele mitmachen und auf ihn aufpassen, rund Föhr und auf dem Festland! #blauerstuhl #derblauestuhl Und in naher Zukunft vielleicht auch während der Deutsch-Dänischen Kulturwoche vom 16.09. bis 22.09.2024, wo ich ihn als kulturellen Grenzgänger einsetzen will und auch dann überall gefragt werden wird:
Wo ist der blaue Stuhl/Hvor er den blå stol?
Neue Blickwinkel am Strand von Nieblum!
Zug Gast bei der seg Wiesbaden
Zu Gast auf Waalem
„Das ist alles ein bisschen surreal hier, man taucht in eine andere Welt ein“, sagt Lenz Roeloffs, Betriebsleiter des Weinguts Waalem auf Föhr ...im Interview mit der FAZ im Jahre 2022.
Zum „Midsommar“, am 22.06.2024 gesellte sich auf dem Weingut ein surrealer Gast hinzu, von dem der belgische Künstler René Magritte sowieso fragte, ob es sich überhaupt um einen Stuhl handele oder um ein Bild von einem Stuhl. "Ein legendärer Stuhl gefällt sich darin, sich neu zu erfinden." Der Gast war der blaue Stuhl aus dem Atelier KUNSTEINS in Nieblum auf Föhr. Er brachte in den letzten Wochen viel Kommunikation unter Einheimischen und Gästen auf der Insel in Gang. Der Spruch „WO IST DER BLAUE STUHL ?“ im Musikpavillon am Sandwall, der freundlicherweise mit der FTG (Föhr Tourismus GmbH) initiiert wurde, löste einen medialen Hype weit über die Insel Föhr aus. Dass der Zwillingsbruder gerade in Wiesbaden und im Rheingau rund um das Kloster Eberbach für kreative Unruhe sorgt, erfreut gerade Lenz Roeloffs sehr. Sein Studienort war nämlich Geisenheim im Rheingau. Na dann, zum Wohl! Auf Föhr und im Rheingau!
Zu Gast im Rheingau im Kloster Eberbach!
Handlungsrahmen
Das Projekt „Der blaue Stuhl“ greift die weiter unten formulierte Idee und den Hintergrund als kreatives Spiel auf und versucht es als künstlerische Position öffentlich zu positionieren und zu diskutieren. Der blaue Stuhl wird im Juni/Juli immer wieder an verschiedenen Orten auf Föhr auftauchen und auf Reaktionen warten. Und da kann es natürlich passieren, dass plötzlich jemand auf dem blauen Stuhl sitzt, der zufällig vor einem Haus, einer Garage oder in einem Vorgarten steht. Und auch das kann ja schon Kunst sein, oder? Er könnte auch auf einem Feld zwischen Kühen stehen oder an einem Baum hängen. Mit kleinen Schwimmflügelchen könnte man ihn auch kurz in der Nordsee schwimmen lassen. Er sollte allerdings hinterher wieder gut abgetrocknet werden, obwohl der kreative Veränderungsprozess Teil des Konzeptes ist. Man kann ihn auch im Bus mitnehmen, um ihn in ein anderes Dorf zu bringen. Möglichkeiten, diese blauen Stuhl immer wieder neu in Szene zu setzen, gibt es sicherlich viele. Und die Teilnehmer, die liebevoll mit dem Stuhl umgehen und ihn immer wieder neu positionieren, sollten dabei nicht vergessen, ihn und seinen Standort aus verschiedenen Perspektiven immer wieder zu fotografieren und in den sozialen Medien wie FB, Instagram oder TiktTok etc. hochzuladen. #blauerstuhl #derblauestuhl Ich werde den blauen Stuhl auch nutzen, um ihn immer wieder neu zu positionieren. Dieses Spiel hat nämlich etwas mit Wahrnehmung, mit Ästhetik, mit Form und Funktion im privaten und öffentlichen Raum zu tun. Diese kreativen Arrangements werde ich dann aperiodisch hier auf der Homepage veröffentlichen. Und vielleicht - bei ein wenig Glück - taucht hier und da, auf der Insel Föhr wie auf dem Festland, ein neuer blauer Stuhl auf, der vor Ort die Idee aufgreift, weiterspielt und dabei immer wieder für Irritation und Heiterkeit sorgt. Ob dabei die Frage endgültig beantwortet werden kann, ob es sich hierbei um Kunst handelt, überlasse ich den kompetenten Fachleuten und Kritikern!
Zum Abschluss als Gast im Südstrandressort Upstalsboom!
Aktuell sein Zwillingsbruder zu einem Happening rund um den Nassauischen Kunstverein (NKV) in Wiesbaden
Die Freundschaft mit einem Zahnarztstuhl
Am Montag wurde er schließlich nach einem Aufruf bei NDR 1 Welle Nord am Museum Kunst der Westküste entdeckt. Das hatte allerdings geschlossen.
Zu Gast in der Hundepension in Wyk
Als Meetingpoint für eine Party !
Der blaue Stuhl als Accessoir für einen Rosenkavalier!
Der blaue Stuhl auf dem Pfingstwagen 2024
Im Wyker Hafen !
Idee & Hintergrund
Sitzgelegenheiten aller Art haben bildende Künstler in den letzten Jahrhunderten immer wieder fasziniert. Angefangen hat man mit Skulpturen und Plastiken von Göttern Pharaonen und Kaisern sowie Königen, die man auf dem Thron darstellte. Ziel war es, seinen ›Besitzer‹, egal ob es ein prunkvoll ausladender auffallender Lehnstuhl oder ein gemütlicher Ohrensessel war, in seinem Ansehen und seiner Reputation zu höhen. Ob Thron, Bischofssitz oder Richterstuhl – lange Zeit galt deshalb: Wer auf einem Stuhl sitzt, genießt stets die Würde eines hohen Amtes. Die ältesten bekannten Stühle waren sehr niedrig, hatten gebogene Rückenlehnen und häufig Beine in geschnitzter Tiergestalt. Die Herrschenden thronten im wörtlichen Sinn über den einfachen Leuten, die oftmals nur auf dem Boden kauerten.
Nur aus Bequemlichkeit saß zunächst niemand auf einem Stuhl, die Menschen lagen wie die Römer lieber zwanglos herum. In Europa blieb ein Stuhl oder Sessel jahrhundertelang ein exklusives Möbelstück, das sich nur Menschen aus dem Stand des Adels oder des Klerus leisten konnten. Erst im 16. Jahrhundert setzte sich der Stuhl in weiten Kreisen der Bevölkerung durch und gehörte dann zum gängigen Mobiliar. Es handelte sich dabei zwar um einfache Sitzgelegenheiten, die alltäglich, abgenutzt und beschädigt waren. Viele Kunstwerke jener Zeit, auf denen der Stuhl ein hervorstechendes Motiv ist, sagten etwas über die soziale Stellung, das Lebensgefühl oder die Haltung des Benutzers aus. Später in der Neuzeit erhielt der Stuhl in Gemälden und später auch in Fotografien die Bedeutung für eine abwesende Person, der leere Stuhl von jemand Bedeutendem. Der umgeworfene Stuhl verwies dabei auch auf Konfliktsituationen („Jemandem den Stuhl vor die Tür stellen!), der idyllische Gartenstuhl mit Blumen dekoriert, wirkt ähnlich einem Lehnstuhl, auf dem eine schlafende Katze liegt, für Heimat, Geborgenheit, Ruhe und Ausgeglichenheit.
Der Stuhl ist also aufgeladen, bewertet, besetzt und wird in Zusammenhang mit menschlichen Bedürfnissen gebracht. Die Idee „Der blaue Stuhl“ soll hier im Sinne künstlerischen Handelns und Bewertens anknüpfen und seine Einwohner und Besucher in ein kreatives Spiel verwickeln und dabei den Stuhl in immer wieder neuen Blickwinkeln wahrnehmen. U.a. seine kunsthistorischen und kunsttheoretischen Bezüge zu Marcel Duchamp (Objet trouvé), Yves Klein (Farbe IKB) und Christo (Verhüllung). Ohne allerdings darauf zu verzichten, seinen ursprünglichen Funktionszweck, das Sitzen, nicht zu vernachlässigen. Hinsichtlich der Ästhetik kann man ein Jahr und einen Namen in den Fokus nehmen. 1830 und den Namen Michael Thonet. Als Tischlermeister verhalf er mittels Holzbiegetechnik einem Stuhl zur industriellen Möbelfertigung, der schließlich zur Ikonisierung der Form als Synonym des erfolgreichsten Modells eines Kaffeehaus- und Bistrostuhls europäischer Großstädte beitrug.
Schlicht, zerlegbar und erschwinglich. Diese öffentliche Aufmerksamkeit erreichte auch das Bauhaus und Walter Gropius ab 1919 und führte Kunst und Handwerk zu einer neuen Formensymbiose, in der der Stuhl eine neue Rolle in der bildenden Kunst spielte. Ob als Thonets gebogenem Stahlrohrstuhl von Stam und Breuer, dessen Bildwahrnehmung folgend mit Rietvelds rotblauem Stuhl ergänzend mit Kandinskys Arbeiten korrespondieren und schließlich an Konstantin Grcic´ “Chair One“ erinnert. Oder der Stuhl wird zum Grundstein und zur Begierde der Konzeptkunst mit Beginn der 1960er Jahre. So setzte sich 1965 Joseph Kosuth, der das Sitzmöbel zum Gegenstand eines der zentralsten Werke der Konzeptkunst machte, mit seiner Gegenständlichkeit auseinander. Bei „One and Three Chairs“ sehen die Betrachter einen tatsächlichen Stuhl, eine lebensgroße Fotografie eines Stuhls an der Wand und den Werknamen Stuhl als inhaltliche Beschreibung. 1970 komprimierte Stefan Wewerka ergänzend die kreative und virulente Aufbruchsstimmung der 60er-Jahre in eine Stuhlidee. Der leuchtend-roter „Classroom-Chair“ ermöglichte neues Sitzen und Sehen in einem.
Das Verhältnis von Original und Abbild sowie die Beziehung zwischen Kunst und Sprache war und ist in diesem Zusammenhang immer Teil der visuellen Auseinandersetzung. Die Verbindung von Bild und Text reicht dabei eigentlich schon bis in die Anfänge der Verschriftlichung der Sprache zurück. Kunststile wie Dadaismus, Surrealismus, Kubismus, Konstruktivismus, Konzeptkunst und Bewegungen wie das Bauhaus und Art & Language thematisierten schließlich auch schon das Verhältnis zwischen Bild und Text.
Richtungsweisend für die Beschäftigung mit diesem Verhältnis waren allerdings auch die Sprach-Bilder des belgischen surrealistischen Künstlers René Magritte. Magritte beeinflusste in dieser Hinsicht viele Künstler. Auch Yoko Ono verlieh Alltagsgegenständen eine neue Bedeutung, als sie sagte: „Artists must not create more objects, the world is full of everything it needs.” In ihrem „Chair Painting“ (1966-71) verschmilzt die Kunst in Form des goldenen Rahmens mit dem Alltag, der durch einen Stuhl symbolisiert wird. Sie zeigte als Fluxus-Künstlerin, dass sich ein Kunstwerk nicht nur über die ihm vorangegangene Arbeit, dessen Medien oder Materialien definiert, sondern vor allem über die ihm zugrundeliegenden Fragen, Ideen und Funktionsbeschreibungen, die beim Betrachten auslöst werden.