DAS SCHÖNSTE AM NORDEN SIND UNSERE STRANDKÖRBE

 

 

Kreativer Neustart nach der Winterpause der Idee

"DER KULTUR EINEN KORB GEBEN"

Frühjahr 2025

 

 

 

Willkommen

bei kunsteins/strandkorb

 

Lasst Euch von der Idee inspirieren und nehmt an der Kommunikation teil. Macht Fotos und stellt sie auf Euren Social Media Kanälen hoch. Macht mit einem Stift eine Zeichnung auf dem Korb. Ja, das dürft ihr.  Flechtet etwas Strandgut hinein. Schiebt ihn in der kleinen Nische vor Dirk´s Surfschule in die Sonne und genießt die Ruhe und  den Blick auf die Nordsee. Lest Euch Geschichten oder das Gedicht von Eduard Mörike vor oder hört einfach Eure Musik. Genießt und gestaltet die Idee. Und lacht darüber! Dafür ist der Strandkorb da. Und wenn Ihr fragen habt, schickt mir einfach eine Mail unter moin@kunsteins.de . Wenn ich da bin, komme ich auch gerne mit dem Fahrrad vorbei und erläutere etwas über meine Arbeit!

 

 

Frühling lässt sein blaues Band, wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
- Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

 

Das Gedicht „Er ist’s“  von Eduard Mörike.

 

 

 

 

Kunst ist der Brutkasten für fragwürdige Dinge!

oder "There really is no such thing as Art. There are only artists"

(Ernst W. Gombrich)

 

Das Atelier KUNSTEINS auf Föhr versteht mit seinen partizipativen Konzepten, wie „Der blaue Stuhl“ und jetzt aktuell „Der Kultur einen Korb geben“ Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, was als wichtiges Element des gemeinschaftlichen und solidarischen  Lebens darstellt, zu gestalten und zu begleiten. Der kreative Raum wird zum sozialen Raum in dem Menschen interagieren, spielen und dabei Begegnungs- und Kommunikationsebenen schaffen. Das trägt zur Reflexion und Identifikation der Inselgesellschaft über und mit ihrer Lebensumwelt bei.

 

Der öffentliche Raum kann durch einen unmittelbaren Zugang Kunst erlebbar und erfahrbar machen, ohne die Schwelle Galerie oder Museum überwinden zu müssen.  Kunst im öffentlichen Raum ist keine neue Inszenierungsform sondern gilt als ein Sammelbegriff für Kunstwerke unterschiedlicher Epochen und Stile, die im kommunalen öffentlichen Raum, also in den städtischen Parks, auf Straßen oder Plätzen von jedermann zu erleben sind. Einen großen Einfluss auf die öffentlichen Diskurse von Kunst im öffentlichen Raum hatte der ehemalige Kulturdezernent von Frankfurt/Main in den 1970er Jahren, Hilmar Hoffmann (1925-2018). Mit seiner Forderung „Kultur für alle“ und „Demokratisierung von Kultur“ öffnete er die Türen zum Diskurs für partizipative und transparente Kulturpolitik.

 

Foto:  Inselradio

Ein gemeinschaftliches Projekt der Gemeinde Nieblum, der Surfschule Nieblum,

Atelier KUNSTEINS und der SEASIDEGALERIE

Nieblums Bürgermeister Boy Rethwich, das Inseradio und eine illustre Gästeschar begleiteten 2024 bei windigem und wolkigem Nordseewetter den Start der kommunikativen Idee "DER KULTUR EINEN KORB GEBEN"

Beitrag Inselradio
Beitrag Der Kultur einen Korb geben.mp3
MP3-Audiodatei [11.1 MB]

 

Andreas Petzold

 

 

Für viele Menschen waren sie nur Requisite an der Nordsee, auf idyllischen Grundstücken oder Restaurantterrassen. Auf Föhr – zumindest am Surf-Strand der  kleinen Gemeinde Nieblum - rückt der Strandkorb wieder ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Er wird zur Kunst- und Kulturbühne. Erfahrungen im kulturellen Bereich haben ja Strandkörbe während der Pandemie als individuelle Abgrenzung  bei Open Air Konzerten schon hinreichend gemacht. Selbst aber zum Objekt der Begierde, zum Kunstwerk zu werden, scheint neu. Obwohl Wassily Kandinsky mit seinem Bild „Strandkörbe in Holland“ (1904) und auch Max Liebermann den Strandkorb bereits als künstlerisches Sujet mit „Am Strand von Noordwijk“ (1908) bearbeitet und interpretiert haben.  Und es ist auch nicht verwunderlich, wenn man Urlauber am Strand von Föhr beobachtet. Für sie scheint der Strandkorb Behaglichkeit, Wärme, Geborgenheit und zeitlich begrenzte Heimat  trotz luftiger und sandiger Umgebung zu suggerieren. Öffentliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmung bekam er schließlich durch Helge Schneider, der 2021 seine Strandkorbkonzerte wegen vielfältiger Geräusche aus der Gastronomie und „unaufmerksamen“ Publikum kurzfristig absagte.

 

Auch kinematografisch hat der Strandkorb öffentliche Erfahrung gemacht. In „Some like it hot“/“Manche mögen´s heiß“ (1959) ist der Strandkorb eine der wichtigsten Kulissen am Strand des Hotel del Coronado in San Diego mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon gewesen. Überraschend auch deshalb, so die Filmhistoriker, weil am Strand vor dem Hotel in seiner touristischen Umgebung nie Strandkörbe standen. Regisseur Billy Wilder soll sie am Strand von Hiddensee als Eyecatcher entdeckt haben, um sie schließlich als Requisite am kalifornischen Strand zu positionieren.

 

 

 

Alles begann ursprünglich im Jahre 1882. Elfriede von Maltzahn wünschte sich eine spezielle Sitzgelegenheit für den Strand, die sie vor zu viel Sonneneinstrahlung, Wind, Flugsand und Regen schützte. Der Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann setzte damals eine geniale Idee um und konstruierte einen kleinen Schutzraum aus Korbgeflecht. Es war das Geburtstag des Prototyps eines Strandkorbes. Die ersten Modelle waren noch Einsitzer ohne Klappmechanismus, der erst 1897 seine Neigungsmöglichkeit zeigen konnte. 1910 folgte der Zweisitzer mit bis heute vielen Variablen und Varianten. Strandkörbe gehören zu den deutschen Nordseeinseln, wie Sandburgen und Lenkdrachen. Sie prägen geradezu das Bild des Nord- und Ostseestrandes. Charakteristisch und schon fast symbolträchtig für das Urlaubsgefühl stehen sie an den Stränden und warten einladend auf die Besucher.

Wem auch immer die Erfindung des Strandkorbes und der exakte Zeitpunkt letztendlich zugeschrieben wird ist unklar, Thomas Mann jedenfalls hat 1939 vom Exil aus seine Begeisterung für das Korbgestühl schon deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Strandkorb sei sein „Arbeitsplatz, der herrlichste, den ich kenne“. Auch, weil die „schützenden Seitenwände des Strandkorbs, dieses von jung auf vertrauten und eigentümliche bergenden Sitzhäuschens“ jegliche Störung beim Schreiben verhindere.

Der Korb-Kokon ermöglicht heute vielen Nutzern darüber hinaus zu lesen, vor sich hinzuträumen oder nur Richtung Halligen oder Amrum den Horizont mit seinen Licht- und Wasserspielen zu genießen. Selbst wenn nebenan eine Surf- oder Kite-Partie von jungen Nordseeurlaubern für Lautstärke sorgt, ist der Strandkorb immer wieder eine Bastion der Behaglichkeit, Wärme und Geborgenheit. Eingerahmt von Sand und Dünengras in Laufweite der Surfschule von Dirk Hückstädt. Mit seinen wackeligen Ausklapptischen,  den sandigen Fußstützen und den klebrigen Kunststoffsitzen erinnert das ein wenig an die Küche von Oma in den 1960er Jahren. Und jetzt wieder am Nieblumer Surfstrand in der Saison 2025 als Bühne für Kunst und Kultur.

Thematisch wird der Strandkorb mit Interpretationen von Andy Warhol, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Yves Klein bespielt. Arbeiten der Künstler werden als Silhouette auf den Strandkorb gesprüht, ergänzend mit Lackstiften und wetterfester Farbe bemalt. Gäste können ebenfalls ihre Takes hinterlassen und Fotos auf Social Media hochladen.

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Hat übrigens jemand den blauen Stuhl gesehen? Nein?

Kein Wunder, denn das Projekt wurde erfolgreich beendet. Link folgen!
 

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© Andreas Petzold #KUNSTEINS 2025